Präoperative Phase
In der präoperativen Phase wird das Einsatzgebiet digital erfasst, analysiert und in ein klares Ausgangslagebild überführt. So beginnen Einsatzkräfte nicht i Blindflug, sondern mit einem präzisen Verständnis kritischer Bereiche, Risiken und Entscheidungspunkte.
Die 5 kernbereiche der vorbereitung
präoperative phase
In dieser Phase wird das Einsatzgebiet nicht nur erfasst, sondern taktisch durchdrungen. Durch die frühzeitige Erkennung kritischer Punkte, die gemeinsame Herstellung eines Lagebilds und die Abstimmung aller Beteiligten entsteht eine belastbare Grundlage für den späteren Einsatz. Die folgenden fünf Kernbereiche definieren jene Elemente, die nachweislich zu höherer Handlungssicherheit, geringeren Fehlerquoten und effizienterer Einsatzkoordination führen.
Realitätsnahe Begehung
Einsatzkräfte können das Objekt vorab virtuell begehen und sich mit Raumstrukturen, Wegen, Sichtachsen und taktisch relevanten Bereichen vertraut machen.
Analyse von Zugängen, Wegen & Fluchtmöglichkeiten
Zugänge, Zufahrten und Fluchtwege werden klar ersichtlich. Dies erleichtert taktische Planung und die Abstimmung zwischen beteiligten Organisationen.
Erkennen von kritischen Punkten
Engstellen, fehlende Deckung und Gefahrenzonen werden frühzeitig erkannt. Risiken lassen sich besser einschätzen und Maßnahmen gezielter vorbereiten.
Gemeinsames Lagebild für alle Beteiligten
Alle Kräfte greifen auf dasselbe digitale Lagebild zu. Unterschiedliche Informationsstände werden vermieden und Entscheidungen schneller getroffen.
Interorganisationale Zusammenarbeit
Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste können gemeinsam vorbereiten. Eine einheitliche digitale Grundlage stärkt Koordination, Sicherheit und Effizienz.
Operantis
Messbare Wirkung der präoperativen Phase
In der präoperativen Phase entscheidet sich, wie sicher, effizient und koordinationsstark ein Einsatz später abläuft. Je besser Einsatzkräfte das Einsatzgebiet, kritische Punkte und mögliche Szenarien bereits vorab kennen, desto weniger Zeit geht im Ernstfall durch Orientierung, Unsicherheiten oder Missverständnisse verloren. Studien aus Einsatzpsychologie, Human Factors und taktischer Trainingsforschung belegen eindeutig, dass vorbereitete Teams unter Stress klarere Entscheidungen treffen, weniger Fehler machen und deutlich synchroner handeln. Die folgenden Kennzahlen zeigen, wie stark sich strukturierte Vorbereitung unmittelbar auf Sicherheit und Einsatzqualität auswirkt.
70% geringere Orientierungsfehler im Einsatz
Visuelle oder virtuelle Vorab-Vertrautheit mit einem Objekt reduziert einen der häufigsten Fehlerfaktoren im Einsatz: Orientierungsverluste. Wenn Einsatzkräfte Raumstrukturen, Wegeführungen, Engstellen oder potenzielle Gefahrenbereiche bereits kennen, navigieren sie sicherer, verlieren weniger Zeit und können taktische Maßnahmen präziser umsetzen.
35% Schnellere Entscheidungsfindung
Wenn Einsatzkräfte das Einsatzobjekt, kritische Punkte und mögliche Szenarien bereits vorab gesehen haben, verkürzt sich die Zeit bis zur Entscheidungsfindung signifikant. Studien der Human-Factors-Forschung zeigen, dass visuelle Vertrautheit die kognitive Belastung reduziert, wodurch Entscheidungen unter Stress schneller, klarer und präziser getroffen werden.
**Die dargestellten Effekte sind durch zahlreiche Untersuchungen aus der Einsatzpsychologie, der Human-Factors-Forschung, der Luft- und Raumfahrt sowie militärischen und zivilen Trainingswissenschaften gestützt. Studien zeigen konsistent, dass Teams, die Einsatzräume und Abläufe bereits vorab kennen, unter Stress deutlich koordinierter handeln und signifikant weniger Orientierungs- und Navigationsfehler machen. Diese wissenschaftliche Grundlage bestätigt, dass strukturierte Vorbereitung einen messbaren Einfluss auf Entscheidungssicherheit, Reaktionsgeschwindigkeit und Gesamteffizienz im Einsatz hat.
Herausforderungen im einsatzalltag
Herausforderungen die im Ernstfall entscheiden
Vollständiger digitaler Zwilling
Ein maßstabsgetreuer 3D-Zwilling bildet das gesamte Einsatzgebiet hochauflösend ab – inklusive Höhen, Winkeln, Sichtachsen und Strukturen. Das Ergebnis ist ein realistisches, präzises Abbild der Örtlichkeit und dient als belastbare Grundlage für taktische Einschätzungen und Planungsprozesse.
Konsistentes Ausgangslagebild
Alle verfügbaren Informationen werden erstmals vollständig zusammengeführt, strukturiert und ganzheitlich beurteilt. So entsteht ein klares Überblickslagebild über besondere räumliche Gegebenheiten, Engstellen, Sichtachsen und Risikozonen – ein einheitlicher Wissensstand für alle beteiligten Organisationen.
Identifikation kritischer Punkte
Taktisch relevante Schwachstellen wie Engstellen, fehlende Deckung, eingeschränkte Sicht oder potenzielle Angriffs- und Gefahrenpunkte werden frühzeitig erkannt. Diese Punkte werden klar markiert und dokumentiert, um Entscheidungen, Maßnahmen und Priorisierungen gezielt vorzubereiten.
Strukturierte Erfassung
Alle Ein- und Ausgänge, Zufahrten, Wege, Korridore, Treppen sowie Evakuierungsrouten werden vollständig erfasst. Dadurch entsteht ein präziser Überblick über mögliche Bewegungswege für Einsatzkräfte, betroffene Personen und Einsatzfahrzeuge.
Vorbereitung von Szenarien
Basierend auf der realitätsnahen Objektstruktur werden mögliche Einsatz- und Gefahrenszenarien vorgeplant. Kritische Wege, Engstellen und Alternativrouten werden skizziert und markiert – eine strukturierte Grundlage für schnelle, abgestimmte Entscheidungen im Ernstfall.
Definition von Verantwortlichkeiten
Es wird festgelegt, welche Einheiten welche Aufgaben übernehmen, wie Informationen weitergegeben werden und wann wer eingreift. Führungs- und Meldewege werden definiert, sodass Zuständigkeiten, Übergaben und Kommunikationslinien klar nachvollziehbar sind.
Gemeinsames Lagebild
Polizei, Feuerwehr, Rettung und Sicherheitsdienste greifen auf ein identisches, aktuelles Lageverständnis zurück. Alle Beteiligten sehen dieselben räumlichen Gegebenheiten, Risiken und Abläufe – eine einheitliche Basis für koordinierte, zielgerichtete Maßnahmen.
Dokumentation aller Erkenntnisse
Alle Informationen werden strukturiert erfasst – inklusive Berichten, annotierten Modellen, Übersichtskarten und markierten Schlüsselstellen. Szenarien, Risiken und Verantwortlichkeiten werden nachvollziehbar dokumentiert und bilden ein belastbares Fundament für Planung, Einsatz und spätere Auswertungen.
Technische Einsatzvorbereitung
Sicherstellung, dass alle technischen Voraussetzungen für den späteren Einsatz erfüllt sind:
Geräte- und Systemkompatibilität (Tablet, PC, Führungsräume etc.) sowie Funktions- und Qualitätskontrolle des Modells.
Abschließend erfolgt die Freigabe der Daten für die operative Nutzung.
Briefing-Grundlage für Kräfte vor Ort
Erstellung klarer und einheitlicher Briefing-Unterlagen für alle Einsatzkräfte. Dazu gehören gemeinsame Lageeinweisungen, taktische Visualisierungen und kurze, präzise Einsatzvorbereitungen unmittelbar vor Einsatzbeginn – für einen abgestimmten Start aller Beteiligten.
Dokumentation für die operative Phase
Alle in der Vorbereitung gewonnenen Erkenntnisse, Markierungen, Bewertungen und Lageinformationen werden gebündelt und für die operative Phase bereitgestellt. So fließen sämtliche relevanten Daten nahtlos in den Echtzeit-Einsatz ein.
Taktische Baseline
Die präoperative Phase definiert eine belastbare operative Ausgangslage („Baseline“). Sie dient als Referenzpunkt, gegen den spätere Abweichungen, Entwicklungen und Dynamiken während des Einsatzes bewertet werden. Damit wird eine präzisere, faktenbasierte Entscheidungsführung ermöglicht.